Der 8. Lauf zur GTL 76’er-Meisterschaft fand statt auf einer überdimensionalen Carrera-Bahn im japanischen Suzuka. Gespickt mit einigen weit geschwungenen Bögen und schnellen Wechselkurven, stellt sie höchste Ansprüche an die Präzision und Konzentration der Fahrer; eine Herausforderung, der sich auch das (diesmal in kompletter Montur) angereiste Team DTMR in Form von Michael Haidorf und Stefan Seiter stellte. |
In der Qualifikation kam es erneut zu einem Schlagabtausch zwischen Seiter und seinem alten Rivalen Detlef Preisig; beide jubelten sich in nie gekannte Zeitensphären empor, die der Konkurrenz teils fragende, teils verzweifelnde Gesichter abwrang, wobei letztlich Seiter relativ deutlich die Nase vorne haben sollte und sich die Pole sicherte.
Haidorf musste sich mit einer Startposition im hinteren Drittel des gut besetzten Feldes begnügen, doch der Abstand zu einer Top 10-Platzierung betrug nur wenige Zehntel, das Feld war gewohnt knackig eng. Das ließ für das Rennen hoffen:
Am Start konnte vorne Seiter seine verbesserte Kupplung umgehend in einige Meter Abstand zum Zweitplatzierten Preisig umsetzen, während Haidorf weiter hinten in muntere Zweikämpfe verwickelt wurde. Nach wenigen Runden strandete Preisigs BMW im Bereich der berüchtigten „130 R“ kurz vor Start/Ziel nach einem Verbremser. Auch der von Platz 6 gestartete Oliver Kilian strauchelte über einen der tückischen Curbs am Ende einer schnellen Kurve und bohrte die Front seiner Corvette in den Sand, konnte das Rennen aber (wenn auch mit deutlichem Handicap) fortsetzen.
Haidorf, der eine späte Liebe zu der Strecke zu entwickeln schien, kämpfte sich dank seiner Routine und Erfahrung konsequent durchs Feld und fuhr kurzzeitig gar in den Top 10, bevor er nach seinem Boxenstopp Opfer der Technik wurde: Der Speedlimiter ließ sich bei der Ausfahrt nicht wieder aktivieren, so dass die Rennleitung eine Stop & Go-Strafe wegen zu schneller Boxendurchfahrt verhängte.
Für Seiter, der seinen Vorsprung vor den Boxenbesuchen der Konkurrenz auf über 20 Sekunden sukzessive ausgebaut hatte, hieß es kalkulieren, ob der gefahrenen Zeiten und des zu erwartenden Reifenverschleisses auf der auch für das Material anspruchsvollen Strecke. Er entschied sich, mit einem Reifensatz durchzufahren und machte seinen zweiten Sieg in Folge mit über 40 Sekunden Vorsprung auf das zweitplatzierte GTL-Urgestein Martin Mecke (Porsche 911) und Newcomer Jochen Richter (Ford Capri) perfekt. Haidorf wurde für seine starke Leistung nicht belohnt und musste sich mit Platz 16 zufrieden geben. Der zweifelsohne unverkennbare Aufwärtstrend bei beiden Fahrern lässt jedoch weiterhin auf einen spannenden Schlussspurt für die verbleibenden 4 Rennen hoffen.