Galavorstellung für den Hausherrn
Auf der Strecke von Nevers im französischen Magny-Cours fand vergangenen Donnerstag der elfte von 13 Läufen der Racersleague NGT Pro statt.
Im Qualifying überzeugte auf ganzer Linie Markus Broich, der sich haarscharf vor Gaststarter Friedrich Ladits die Pole Position sicherte. Der Österreicher war kurzfristig für Ralf Laurinowski eingesprungen, der wegen einer Parallelveranstaltung der DTM nicht teilnehmen konnte. Seiter gelang mit den (mittlerweile gewohnten) 100 kg an Bord Startplatz 9.
In den ersten paar Umläufen des auf 36 Runden angesetzten Rennens mussten sowohl Ladits als auch Seiter zunächst ein paar der Konkurrenten ziehen lassen, wohl wissend, dass ihre Stärke über die Distanz kommen würde.
Schon bald konnte Ladits vorne wieder auf den Führenden Broich aufschließen und lieferte sich ein erbittertes Duell mit dem RSR-Pilot. Durch eine kleine Rangelei der beiden konnte auch Christian Bülow auf BMW M3 sich heranpirschen, wodurch sich ein prickelnder Dreikampf entspann. Seiter drehte erwartungsgemäß im Mittelfeld konstant seine Runden und war emsig damit beschäftigt, mit Thomas Schacht einen weiteren ambitionierten BMW-Piloten auf Distanz zu halten – wenn man bei etwas mehr als drei Wagenlängen von Distanz sprechen mag.
Beim Boxenstopp dann machte sich bei Ladits der größere Durst seines Biturbo-Aggregats bemerkbar; er musste randvoll tanken und verlor dadurch zunächst einige zusätzliche Sekunden, die er aber auf der Strecke (zunächst) wieder rein holen sollte. Im Übrigen aber verlief der Stopp ähnlich reibungslos wie bei Seiter, der seinerseits zwei Plätze gewann und sodann auf Platz 5 unterwegs war.
Gegen Ende musste Ladits dann noch eine Zwangspause einlegen: Mit technischem Defekt musste der amtierende Titelträger seinen Zuffenhausener Hightech-Boliden neben der Strecke abstellen. Es gelang ihm aber einige Runden später, die komplizierte Bordelektronik durch Rücksprache mit seiner Boxencrew zurückzusetzen, wodurch er zumindest noch mit Notprogramm ins Ziel fahren konnte.
Seiter kämpfte zum Schluss gar noch um einen Podiumsplatz gegen einen übermächtigen Markus Lang im Porsche RSR. Durch seine abgefahrenen Reifen war es aber nur eine Frage der Zeit, bis der DRM-Pilot an ihm vorbei ging.
So beendete Seiter das Spektakel in seinem selbst ernannten Wohnzimmer auf einem sensationellen Platz 4 (die bislang beste Platzierung mit so viel Zusatzgewicht). Dadurch scheint der Fahrertitel schon so gut wie sicher, das nächste Rennen auf dem Eurospeedway Lausitzring wird die endgültige (Vor-)Entscheidung bringen.
Ralf Laurinowksi wird sich hoffentlich nochmal mächtig ins Zeug legen können, um auch die Teamwertung für Fanatec DTMR zu entscheiden.