Ein denkwürdiger Tag


Am gestrigen Sonntag trafen sich die unerschrockenen DSTM Piloten im italienischen Monza um zu zeigen, was man auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke aus dem Cylon herauspressen kann. Für DTMR starteten mit Jörg, Ulf, Oli und Michael 4 Mann. In den Trainings zeigte sich, dass Michael dieses Mal einen Tick schneller als Jörg sein sollte. Ulf folgte mit kleinem Abstand und Oli musste schon einen deutlichen Rückstand auf seine Teamkollegen in Kauf nehmen. Er kämpfte einmal mehr mit dem Auto und sich selbst.

Nachdem man bereits beim letzten Rennen zeigen konnte, das man nun endlich auch bereit für einen Sieg ist, wollte man in Monza zeigen was man kann. Das freie Training konnte Michael für sich entscheiden. Der Meisterschaftsführende A. Spengler hatte einen Rückstand von knapp 0,5 Sek., was die DTMR Bande freudig stimmte. Man war bereit für das erste Qualifying. Hier geht es um den Einzug in die Superpole, die von den ersten 10 aus Q1 ausgefahren wird. Jörg, Ulf und Michael konnten in die Superpole einziehen. Für Oli reichte es nur zu Startposition 12. Diese sollte er allerdings wie immer im Rennen deutlich verbessern können.

In der anschließenden Superpole musste als erster DTMR`ler Ulf ran. 2 kleinere Fahrfehler sollten am Ende „nur“ für P7 reichen. Danach musste Michael ran. Auch er rutschte ein wenig und so bleib er fast 0,8sek. hinter seiner PB. Es sollte aber am Ende für P2 im Grid für ihn reichen. Der einzige der Michael an diesem Tag schlagen konnte war sein Teamkollege Jörg. Er holte sich mit 0,064sek. Vorsprung die Pole und somit auch einen Punkt für die Superpole-Wertung. A. Spengler musste sich zum ersten Mal von gleich 2 DTMR Fahrern geschlagen geben und sich auf P3 einsortieren.

Die erste Startreihe in Schwarz, blau, gelb

 

Im Warmup machte man kurz einen Schlachtplan. Ziel war, das sich Jörg und Michael gemeinsam von Spengler absetzen sollten. Alles andere würde dann der Rennverlauf regeln. Für Ulf und Oli galt es, Plätze nach vorne gut zu machen um das bisherige Teamergebniss in der DSTM zu bestätigen.

Am Start waren diesmal alle extrem angespannt. Kommt doch mit der ersten Schikane gleich ein übler Bremspunkt, den es galt genauestens zu treffen. Das Feld musste diesmal ewig warten bis an der Startampel endlich das lange ersehnte 1. Rote Licht ein Lebenszeichen von sich gab. Man hörte wie die ersten Gänge bei mittlerer Drehzahl eingelegt wurden. Die Motoren heulten auf und das grüne Licht der Startampel gab sich die Ehre zu erscheinen. Jörg und Michael hatten einen durchschnittlichen Start. Der auf P3 startende Spengler versuchte sofort an beiden vorbei zu kommen. Doch an der DTMR Mauer war für ihn kein Loch vorgesehen und er musste sich vor der Schikane auf P3 einordnen. Michael lies Jörg genug Luft zum leben und so konnte Jörg unbedrängt als erster in die Kurve einlenken. Michael sah beim einlenken den sich übelst verbremsenden Norman Geidies, ging ein wenig vom Gas und lies ihn zwischen sich und Jörg durchrutschen. Somit war Schikane 1 unfallfrei vollbracht und die Windschattenfahrt konnte für beide beginnen.

Wenn alle rechts abbiegen und einer geradeaus fährt, dann läuft was verkehrt.

 

Ulf konnte in der ersten Runde gleich 2 Positionen gewinnen und sortierte sich auf P5 ein. Auch Oli konnte bereits in der ersten Runde 4 Positionen ergattern und fuhr nun schon auf P8. Jörg und Michaels Plan schien zu funktionieren. Bereits in der ersten Runde konnte man sich knapp eine Sekunde vom Verfolger absetzen. Zu Beginn der zweiten Runde übernahm dann Michael die Rolle des führenden. Doch schon in Runde 3 konterte Jörg wieder durch den Windschatten und übernahm erneut die Führung. Dieses Spiel wollten beide spielen, denn dadurch war man nach 3 Runden schon knapp 2 Sek. von Spengler weg.

Jörg und MIchael bei ihren Spielchen

 

Dieser tat sich sichtlich schwer den Anschluss nicht zu verlieren. Noch in Runde 3 machte Jörg einen kleinen Fahrfehler und lies Michael wieder passieren. Nun einigten sich beide, keine Spielchen mehr zu treiben und sich planmäßig von Spengler abzusetzen. Im Teamfunk war von Jörg zu hören, „fahr, ich bleibe nun hinter dir“. So gesagt, so getan. Der Plan funktionierte und man war in Runde 7 bereits 4 Sek. vor dem Verfolger Spengler. Unterdessen konnte sich Ulf in Runde 5 eine weitere Position verbessern und war nun schon auf Rang 4 zu finden. Für Oli lief es nicht ganz so nach Plan. In Runde 6 setzte er sein Auto leicht in die Planken, was ihm allerdings sein Motor ziemlich übel nahm. Mit einer leichten Rauchschwade hauchte er sein Leben aus und war auch durch Herz Rhythmus Massagen nicht mehr zum Leben zu erwecken. Oli musste dadurch bereits sehr früh sein Rennen beenden und ging mit gesenktem Haupt zu Fuß zurück an die Box.

In Runde sieben meldete Ulf über den Teamfunk „Spengler rollt raus“. Ironischer weise sollte Spengler ebenso wie Oli eine Runde zuvor in der Della Roggia seinen Motor verlieren. Nun war der Weg für Jörg und Michael geebnet. Sie konnten sich nur noch selbst schlagen, dies stand aber nicht auf dem Plan und so drehten beide ihre Runden. Auch Ulf konnte von dem Ausfall profitieren und war erstmals in diesem Rennen auf P3 zu finden. Bedingt durch kleinere Fehler von Jörg konnte sich Michael bis zu seinem ersten und einzigen Stopp in Runde 18 knappe 4 Sek. von Jörg absetzen. Beim Stopp verlief alles gut und auch als Jörg eine Runde später seinen Stopp erledigte, war alles wie zuvor. Michael auf P1, Jörg auf P2. Doch wo war Ulf? Seine Boxencrew meinte beim Stopp sein Auto auf Hochglanz polieren zu müssen und so büßte er 6 Sek. mehr ein als seine Konkurrenten um P3. Dies bescherte ihm ein Minus von 2 Platzierungen und er musste sich vorläufig mit P5 begnügen, aber sein Auto glänzte. Man muss auch gut aussehen, nicht nur schnell sein, so wohl der Gedanke der DTMR Pitcrew. Ein anschließender Drogen und Alkoholcheck der Pitcrew zeigte ein negatives Ergebnis und man muss sich wohl weiterhin auf solche Eskapaden der DTMR Pitcrew einstellen. Es sollte sich aber schnell zeigen, dass Ulf dadurch motiviert wurde. Zehntel um Zehntel konnte er von seinem Rückstand abknabbern. Zehn Runden vor Schluss hatte er dann wieder den Anschluss an die 2 Mitbewerber um P3 gefunden. Er fackelte nicht lange und zeigte gleich, wie man überholt.

Ulf und seine Mitbewerber um P3.

 

Keine 2 Runden später erschien sein Name wieder auf P3 der Anzeigetafel. Jörg und Michael fuhren unterdessen vorne ungefährdet ihr Rennen. Auch Ulf konnte sich recht schnell von seinen Mitbewerbern absetzen und 3 Sek. zwischen sich und seine Verfolger bringen. Der Weg war frei für einen denkwürdigen Sieg. So konnte Michael nach 1Stunde und 13 Minuten seinen ersten Sieg in der DSTM feiern. Mit 2/10 Rückstand erschien Jörg auf dem Zielfoto und konnte sich über P2 freuen. Das Tripple komplett machte Ulf, der von P7 auf P3 vorfahren konnte und so das DTMR Podium vervollständigte.

Michael vor Jörg bei der Zieldurchfahrt.

 

In der Meisterschaft steht man nun auf P2 (Michael), P3 (Jörg) und P4 (Ulf). Alle 3 Positionen sind relativ sicher, da nur noch 3 Rennen zu fahren sind. Einen Positionstausch kann es beim momentanen Fahrplan lediglich noch unter den 3 DTMR Jungs selbst geben. Oli findet sich im Mittelfeld, ist aber bereits heute nach Canada gereist um sich ordentlich auf das nächste Rennen vorzubereiten.

In 4 Wochen hoffen wir auf ein ähnlich gutes Ergebnis und wünschen unseren Fahrern schon jetzt viel Erfolg.