Rennen 02 – Charlotte – 17.02.2011
Nach dem Strategie- und Glücksspiel in Daytona ging es nun zum zweiten Rennen der Saison nach Charlotte, einem 1,5-Meilen-Oval. An den Start für das Team Fanatec DTMR gingen dieses Mal Michael Raetz und Daniele Leiß. Mit 200 Runden Rennlänge ist das zweite Rennen das längste Rennen der Saison und verlangt von den Fahrern ein gutes Durchhaltevermögen.
Michael Raetz und Daniel Leiß nahmen bereits am Mittwoch am Trainingsrennen teil und konnten dort durch eine gute Leistung auf sich aufmerksam machen. Raetz beendete das Trainingsrennen auf Platz 6 und Leiß konnten sogar einen souveränen Sieg einfahren. Nach diesen beiden guten Resultaten begannen sich die beiden Fahrer Hoffnungen zu machen. Würde es gelingen ein ähnlich gutes Resultat einzufahren, wenn das gesamte Feld antritt?
Zuerst stand jedoch wie immer die Qualifikation an. Eine gute Qualifikationszeit ist gerade bei einer solchen Rennlänge sicherlich nicht von allzu großer Bedeutung aber durch einen Startplatz in den ersten Reihen minimiert man das Risiko in einen durch andere Fahrer verursachten Unfall hineinzugeraten. Aus diesem Grund fuhren beide Fahrer die Qualifikation und das Ergebnis sah viel versprechend aus. Leiß startet neben dem großen Favoriten Martin Thiemt auf dem 2. Platz und Raetz ging vom 8. Platz aus in Rennen.
Und dann ging es los. Leiß konnte direkt nach dem Start ohne Probleme seinen zweiten Platz halten. Er musste zwar Thiemt ziehen lassen, konnte aber in den folgenden Runden einen Vorsprung von über 4 Sekunden auf den Drittplatzierten herausfahren.
Michael Raetz erwischte dagegen keinen guten Start. Er kämpfte beim Beschleunigen mit rutschigen Reifen und machte, allerdings ohne Schaden zu nehmen, kurze Bekanntschaft mit der äußeren Begrenzung der Strecke. Er verlor dadurch drei Plätze, konnte aber bis zur ersten gelben Flagge des Abends wieder zwei Plätze gut machen.
In Runde 73 gab es dann eine Schrecksekunde für das Team. In der ersten Kurve kam es zu einem Unfall und einem quer stehenden Mansuet Grasser dem Raetz nur mit Mühe und Not ausweichen konnte. In der anschließenden gelben Phase verpasste Raetz seinen Boxenstall und nutze stattdessen die Möglichkeiten eine Führungsrunde, die mit fünf Bonuspunkten belohnt wird, abzugreifen. Er ging anschließend vom zwölften Platz aus wieder ins Rennen.
Im Gegensatz zu Leiß der hauptsächlich mit Überrundeten und zu Überrundenden zu kämpfen hatte, musste Raetz das ganze Rennen über um Positionen kämpfen.
In Runde 100 gab es dann den nächsten Aufreger. Auf der Zielgeraden musste Raetz einem verunglückten Fahrzeug durch einen Ausritt ins Infield ausweichen. Aber auch diese Situation meisterte er großartig und konnte mit einem unbeschädigten Fahrzeug das Rennen fortsetzen. Beim anschließenden Restart erwischte dann Leiß einen sehr schlechten Start, musste Martin Kolibal vorbeilassen und fand sich anschließend auf dem dritten Platz wieder. Aber lange lies er sich das nicht bieten und setzte zwei Runden später zum Überholmanöver an, dass er auch ohne Probleme beenden konnte
In Runde 184 gab es dann die letzte von insgesamt sieben gelben Flaggen des Abends. Wie die meisten Fahrer holten auch Raetz und Leiß sich frische Reifen. Raetz tankte dabei seinen Tank wieder voll während Leiß durch eine Wedge-Anpassung versuchte den fehlenden Tankinhalt zu kompensieren. Leider wählte er jedoch keine gute Einstellung und hatte in den letzten Runden mit einem untersteuernden Auto zu kämpfen. Er konnte zwar mühelos seinen 2. Platz halten, musste aber Thiemt ohne jegliche Chance ziehen lassen, der damit sein erstes Rennen der Saison wieder einmal sehr dominierend gewann. Raetz fuhr einen sehr guten 6. Platz nach Hause und vollendete damit eine starke Leistung des Teams.
Beiden Fahrern war nach dem Rennen die Freude über das sehr gute Resultat anzumerken und Leiß bestätigte wieder einmal, dass er sich besonders gut auf den 1,5-Meilen-Ovalen zurechtfindet
Da leider beide Fahrer beim nächsten Rennen aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen können, wird Gastfahrer Klemens Nübler, der in Charlotte leider verhindert war, das Team alleine vertreten. Man darf gespannt sein, ob es dem Team Fanatec gelingen wird, in den nächsten Rennen solch ein gutes Resultat zu wiederholen.