Doppelsieg bei den „kleinen“ und Podest bei den „großen“


RoadOne, wer kennt diese Strecke nicht? Ein absoluter Highspeedkurs mit sehr tückischen Kurven. Dennoch sollte RoadOne der Veranstaltungsort für den 6. Lauf des Langstreckencups der Racersleague sein. Für DTMR waren in der Klasse GT1 3 Fahrer am Start. Hier hatte Claus Zatti die besten Möglichkeiten weit vorne zu landen, hatte er doch nur 20Kg Zusatzgewicht mit an Bord. Anders sah es bei Roger Köstli aus, er musste sich mit 60Kg abfinden. Am härtesten traf es aber sicherlich Thomas Tegen. Er hatte wegen fehlenden Motordaten aus dem letzen Rennen 40Kg Zusatzgewicht erhalten, was stolze 90Kg mit seinem Platzierungsgewicht ergab. Das Team musste auf Thorsten Roddewig verzichten, der sich im Urlaub befand. Zuversichtlicher waren die 4 Männer der GT2 Klasse. Hier war Ulf das Schwergewicht. Die eh nicht so mit Topspeed gesegnete Lotus Elise hatte satte 70Kg mit an Bord. Deutlich leichter war hier Michael Haidorf im kleinen Audi R8 LMS, so hatte er nur 20Kg mit an Bord. Jörg Burkhardt, ebenfalls Audi R8 LMS, hatte nochmal 5 Kg weniger und fuhr ebenso wie Robert Worm im Porsche 911 mit 15Kg um die Strecke.

Die Ziele bei den GT1 waren klar abgesteckt. Man wollte die Führung in der Teamwertung (Köstli/Tegen) halten und wenn möglich noch weiter ausbauen. Somit mussten vordere Plätze her, was mit dem zugeladenen Gewicht nicht leicht werden sollte. Höhere Ziele hatte hier das GT2 Team (Burkhardt/Haidorf). Nach etlichen Rückschlägen (beide hatten in 5 Rennen 2 Ausfälle) wollte man zurück an die Tabellenspitze, zumindest in der Teamwertung.

Im GT2  zeigte sich, das nur die Seat`s mit ihrem überragenden TopSpeed den beiden Audi`s von Jörg und Michael gewachsen sein sollten. Im ersten Stint holte sich Michael deutlich die provisorische Pole vor seinem Teamkollegen Jörg. Danach kamen dann beide Seat`s. Ulf war hier mit der Elise chancenlos und kämpfte mit Robert um die hinteren Plätze. Doch vorne war Action. Im 2. Stint setzte Michael erneut eine Bestzeit, die sehr nah an seiner PB war. Auch die Seat`s legten zu und kamen immer näher, bis es dann Sven Tobey gelang, sich an Jörg vorbei zu schieben um sich vorerst P2 zu sichern. Doch dies war Ansporn genug für Jörg. Er gab nochmal alles und sein Einsatz sollte mit der provisorischen Pole belohnt werden. Erneut waren beide AUDI in der ersten Startreihe zu finden. Doch Michael hatte sich als Ziel ganz klar den Rennsieg gesetzt. Erneut tankte er ab und ging 8 Minuten vor Ende des Qualy auf seinen letzten Stint. Das Motto war klar, jetzt oder gar nicht mehr. In der 2. Hotlap gelang Michael dann die nahezu perfekte Runde und er konnte sich am Ende mit 8/1000 Sek. vor seinen Teamkollegen setzten. Da Jörg bereits in der Box war, musste Michael mit keinem Konter mehr rechnen und holte sich die 2. Pole Position in der laufenden Saison. Jörgs P2 blieb ungefährdet und einmal mehr zierten 2 FANATEC DTMR Audi`s die erste Startreihe der GT2.

Nun stand das Qualy der GT1 an. Hier war der „gewichtslose“ C. Drewer klarer Favorit gegen die Schwergewichte im Feld. Dies zeigte er auch schnell. Für unsere Fahrer lief es leicht durchwachsen. Claus, der leichteste der DTMR Truppe, kam nicht so richtig in Schwung und tat sich mit den trockenen, aber dennoch griplosen Bedingungen sehr schwer. Auch Thomas hatte mit seinen 90Kg zu kämpfen und kam mit seinem Porsche nicht so recht in Schwung. Bei Roger lief es überhaupt nicht nach Plan, er war am hinteren Ende des Feldes zu finden. Doch bei Roger machten sich die wenigsten großartig Sorgen, er ist eben nicht der beste Hotlapper, macht dies aber immer über die Distanz weg. Die Positionen in der GT1 waren schnell bezogen. Für Claus reichte es für P4, womit er nicht ganz zufrieden gewesen ist. 90Kg Mann Thomas konnte P8 sichern und Roger gab sich mit P12 zufrieden.

Im Warmup dann die Überraschung. Das Wetter zeigte sich von seiner schlechtesten Seite. Aquaplaning und Gewitter bestimmten die Atmosphäre. Doch die Strecke hatte unter diesen Umständen immer noch genug Grip und den meisten war es egal, ob es im anschließenden Rennen regnen sollte oder nicht.

Pünktlich um 20.30Uhr machte sich das Feld auf in die Einführungsrunde. Die Strecke war staubtrocken bei angenehmen Temperaturen. Der Start der GT1 verlief sehr ruhig und die Positionen wurden gehalten. Der Rest würde sich im 3 Stunden andauernden Rennen zeigen. Spannender war hier der Start der GT2. Da die Seat einen absoluten Topspeed Überschuss haben, machten sich Jörg und Michael Gedanken, wie dem wohl am besten entgegen zu wirken sei. Michael war der Meinung, den Start so lange wie möglich zu verzögern sei eine gute Wahl. Dem hatte Jörg nichts entgegen zu setzen und man einigte sich, erst an der S/Z auf das Gaspedal zu treten. Wie beschlossen, so ausgeführt. Dennoch sollte es für Jörg nicht reichen. Der Seat kassierte ihn noch vor der ersten Kurve. Michael konnte hingegen seine Führung behalten. Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Michael musste die ersten Runden die Führung behalten, erst dann wäre der Seat in den Griff zu bekommen. Michael fuhr sich in dem langsameren Teil der Strecke immer etwas Vorsprung heraus, so dass es für den Seat auf der langen Geraden nicht reichen sollte. Doch in Runde 5 hatte Michael einen kleinen Fehler. Diese 2/10 Sek. fehlten nun auf der Zielgeraden. Tobey im Seat kam immer näher, Michael musste auf die Kampflinie und machte die anschließende Rechtskurve innen dicht. Der Seat war außen schon vorbei als Michael auf die Bremse trat, doch Tobey wollte noch später bremsen, was ihn teuer zu stehen kam. Er stellte seinen Seat quer und musste leicht in den Kies. Dies nutzte natürlich Jörg und ging an ihm vorbei. Somit war die Doppelführung der GT2 wieder hergestellt. Robert verlor unterdessen durch Fahrfehler bereits 5 Positionen. Ulf konnte die Elise in der Spur halten und hielt Anschluss an Michael Kakorat.

Auch in der GT1 Klasse lief es für DTMR recht gut. Claus konnte in Runde 5 auf P3 vorfahren. Auch Thomas war zwischendurch auf P6 zu finden und auch Roger konnte Positionen gut machen. Doch was war das. Ulf meldete erste Regentropfen. Die GT1 waren kurz vor ihrem ersten geplanten Stopp, doch was tun? Roger pokerte, zog seinen ersten Stopp vor und zog sich Intermediates auf. Der Himmel wurde immer dunkler und es begann heftiger zu regnen. Doch Grip war immer noch vorhanden. Die GT2 beschlossen erstmal abzuwarten was Roger zu den Reifen sagte. Doch für die GT1 war es an der Zeit sich zu entscheiden. Da der Regen eher weniger wurde riskierten es Thomas und Claus erneut Slicks aufzuziehen. Und tatsächlich, der Regen hörte nach 10 Runden wieder auf und die Strecke trocknete rasant ab. Roger wurde dadurch zu einem erneuten Stopp genötigt, da sich seine Reifen überhitzten. Leichte Wahl hatten nun die GT2. Nach 1 Stunde und 10 Minuten gingen Jörg und Michael zusammen in die Box. Der Abstand beider betrug nur wenige Sekunden. Beide zogen sich Slicks auf und machten sich erneut auf die Zeitenjagd. Auch Robert und Ulf setzten auf Slicks und machten alles richtig.

Thomas, im GT1 Porsche, konnte unterdessen seinen Wiedersacher Broich durch den Stop und die rutschigen Bedingungen kassieren. Auch Claus schnupperte an P2 und konnte diese zeitweise belegen. Ulf hing immer noch hinter Kakorat, konnte ihm aber folgen. Nun war die Strecke wieder abgetrocknet und alle Fahrer verfolgten ihren Plan. Bis zum 2. Stopp tat sich dann nicht viel. Erwartungsgemäß wird es allerdings immer im letzten Teil des Rennens nochmal sehr eng. So auch diesmal.

Thomas, der immer noch unter Druck von Broich stand, kündigte seine Überrundungen an seinen GT2 Teamkollegen frühzeitig an, so dass dies keine Zeit kosten sollte. Auch für Claus ging es nach dem 2. Stopp nach vorne und er belegte mittlerweile P2. Roger fiel durch den ungeplanten Stopp weit zurück, war allerdings wieder auf dem Vormarsch. Michael und Jörg bauten unterdessen ihren Vorsprung im GT2 Feld weiter aus und fuhren einem ungefährdeten Doppelsieg entgegen. Zu klären war nur noch, wer von beiden fehlerfrei bleibt und den Sieg in der GT2 einfahren kann.

Nun waren die letzten 20 Minuten eines anstrengenden Rennens angebrochen. Claus immer noch auf P2, Thomas auf P4, dicht gefolgt von Broich. Roger war auf P7 zu finden, somit war in der GT1 alles gut. In der GT2 konnte nun Jörg ein wenig auf Michael aufholen, doch 8 Sekunden war doch ein großes Polster für Michael. Ulf kämpfte immer noch mit Kakorat um P4 der GT2 und Robert fand sich mit enormen Problemen am Ende des Feldes. Doch dann gab es eine Schrecksekunde für die DTMR Bande. Claus war an Michael zum überrunden dran. Michael konnte einen weiteren GT2 nicht sehen und verlies sich auf die Aussagen von Teamkollege Claus. Bei der Anfahrt zur letzten Schikane kam es dann zu einem Missverständnis zwischen Claus und Michael und Claus musste leicht in die Wiese. Verunsichert dadurch verpasste Claus noch den Bremspunkt der nächsten Kurve, kam ins Kiesbett und musste seine Position an Lastig abgeben. Zusätzlich hatte Claus noch mit akutem Spritmangel zu kämpfen. Das Team drückte ihm die Daumen, das es noch bis zur schwarz-weiß-karierten Flagge reichen sollte, ohne einen splash & dash einlegen zu müssen.

Nach 3 Stunden sah dann Drewer als 1. die Zielflagge. Da auch er Spritprobleme hatte, nahm er in der letzten Runde etwas Gas weg. Die half auch Claus und so konnte er P3 über die Linie bringen. Direkt dahinter der 90Kg Brocken Thomas auf P4. Er konnte sich gegen Broich durchsetzen. Lediglich für Roger lief es nicht so richtig. Bedingt durch die falsche Reifenwahl musste er sich mit P9 zufrieden geben. Bei den GT2 war es Michael der als erster die Flagge sah. Dicht gefolgt von Jörg. Somit war der Doppelsieg perfekt. Ulf musste sich dem Audi von Kakorat geschlagen geben und kam als 5. mit der, auf dieser Strecke total unterlegenen, Elise über die Linie. Auch Robert sah nach einem völlig verkorksten Rennen die Zielflagge als 9. seiner Klasse.

Nach diesem durchaus erfolgreichen Rennen für DTMR belegt nun Thomas P3 der GT1. Roger liegt auf P5 und Claus auf P6. Hinter Claus ist Thorsten auf P7 zu finden. Bei den GT2 sieht es nicht schlechter aus. Michael liegt nun nur noch 2 Punkte hinter Kakorat auf P2. Weitere 2 Punkte entfernt ist Ulf auf P3. Jörg ist derzeit auf P7 zu finden. Direkt hinter Jörg liegt Robert auf P8. In der Teamwertung liegt das Team FANATEC DTMR 1 weiterhin auf P1 mit einem Punkt Vorsprung auf Broich/Dogan. Das Team FANATEC DTMR 2 ist auf P3 zu finden. Bei den GT2 sieht es gleich aus. DTMR 1 liegt mit 14 Punkten in Führung, DTMR 2 ist auf P3 zu finden.

Wir sind mit diesem Zwischenstand sehr zufrieden. In einer Woche geht es auf nach Frankreich. Auf PaulRicard wird ein 4 Stunden andauerndes Rennen ausgetragen. PaulRicard ist wohl eine der schnellsten Strecken der Saison. Wir werden sehen, was unsere „Schwergewichte“ dort leisten können und wünschen allen Teilnehmern bereits jetzt viel Erfolg.