Den Porsche durch EauRouge prügeln…


… das war der Plan von 28 wagemutigen Piloten in der PMSC. Darunter 3 Mannen vom Team DTMR. Doch der Plan wurde durchkreuzt. Einen Tag vor dem Rennen musste Christoph krankheitsbedingt das Rennen absagen. Er liegt mit einem Virus (ja, mit einem realen) zur zeit im Krankenhaus. Wir wünschen ihm als aller erstes eine schnelle Genesung und freuen uns schon wieder auf ihn, wenn er wieder das Gas im Porsche drücken kann. So wie Christoph traf es wohl mehrere Fahrer, so kam es, das nur 19 Fahrer am Start waren. Das ist das absolute Tief für diese Saison, bedeutete aber nicht, dass das Rennen langweilig sein sollte.

Im freien Training konnte wie erwartet Frank Sumfleth und Lars Breidling P1 und P2 einnehmen. Als Überraschungsfahrer galt hier D. Strehblow, der sich auf P3 einnistete. Michael konnte neue PB fahren und fuhr auf P4 zurück in die Box. Oliver fuhr auch neue PB und beendete das Training auf P6.

Nun begann das Qualy. Es gab eine klare Ansage von der Rennleitung. Cutten wird komplett überwacht und nach dem Rennen geahndet. Dies war besonders in der EauRouge angebracht. Diese Kurvenkombi ist mit dem Cup Porsche äußerst diffizil zu fahren und es gibt eigentlich nur eine wirkliche Linie da durch und die muss man erst mal treffen. Viele Fahrer nahmen vor EouRouge Gas weg, oder bremsten sogar. Die Spitze hingegen prügelte volles Rohr mit geschlossenen Augen durch. Frei nach dem Motto, es geht, oder es gibt Schrott handelte auch Michael. An seinem Porsche hat man das Lenkspiel immer noch nicht in Griff bekommen, stattdessen kamen noch Probleme mit der Bremse hinzu. Beide Umstände zusammen machten es natürlich nicht einfacher und so kam es, das Michael im ersten Stint jeweils einen Cut in der EauRouge hatte und die Runde abbrechen musste. Im 2. Stint fuhr ihm dann einer vors Auto und der Stint wurde nach der 1. schnellen Runde gleich abgebrochen. Michael war der Meinung, dass eventuell ein Cut dabei gewesen ist. da die Zeit aber seine neue PB war, musste er sich was einfallen lassen. So wurde für den 3. und letzten Stint der Flügel etwas nach unten genommen. Michael meinte nur, „entweder es geht, oder eben nicht“. Und was soll man sagen, es ging nicht. Somit hatte seine Zeit Bestand und er musste bis nach der Rennauswertung bangen, ob ihm Cutting vorgeworfen wird oder nicht. Für Oli liefs unterdessen auch sehr rund. Er drehte munter seine Runden und fuhr mit neuer PB auf Startplatz 6. Lars Breidling (Michaels Teamkollege in dieser Serie) konnte sich mit einem beeindruckenden Abstand von über 0,5sek. die Pole sichern. Dahinter startete F. Sumpfleth. Auf P3 sollte dann Michael mit 2/10 Rückstand stehen.

Michael entgeht hier Haarscharf einer Cuttingstrafe, andere hatten nicht so viel Glück

 

Schon in der Einführungsrunde sorgte der 4. platzierte D. Strehblow für Chaos. Eine kleine Unaufmerksamkeit führte zu einem Dreher seinerseits, der erstmal das komplette Feld lahm legte. Als er sein Fahrzeug wieder unter Kontrolle hatte, ging es dann im Eiltempo Richtung Startaufstellung.

 

19 Mann in der Startaufstellung. Breidling auf Pole, daneben Sumpfleth und auf P3 Michael

 

Das Feld sortierte sich auf den Startplätzen. Dann die Ampel. rot, rot, rot, rot, dann eine Pause und dann für das halbe Fahrerfeld völlig überraschend, eine weitere rote Lampe. Dies steht eigentlich für Rennabbruch, aber wohl nicht in Belgien. Das war das Zeichen für die Startfreigabe. Naja, andere Länder andere Sitten, dachte sich ein großer Teil vom Fahrerfeld. Einige wussten wohl von der „etwas anderen“ Startampel und traten direkt voll aufs Gas. Michael war sehr unsicher ob er starten sollte oder nicht. Auch Oliver verweilte auf seinem Startplatz. Als dann Robert Stradner seinen Porsche in Michaels Heck einführen wollte, dies auch mit einem deutlichen „bums“ klar machte, entschloss sich dann Michael endlich auch mal aufzuwachen und den Porsche in Bewegung zu setzen. Auch Oli erwachte und erweckte den Porsche Motor zu neuem Leben, was auch seinen Boliden in Bewegung setzte.

Im mittleren Feld gab es durch die dubiose Startampel etliche kleinere wie auch größere Auffahrunfälle. Aber alles ging mehr oder minder glimpflich ab, bis auf Alfons Schurek, der ohne Eigenverschulden seinen Renner sofort abstellen musste.

An der Spitze ging es noch vor der ersten Kurve heiß her. Breidling stritt mit Sumpfleth um P1 und Stradner setzte sich in der ersten kurve innen neben Michael und war eigentlich vorbei, aber eben nur eigentlich. Durch die weitere Linie von Michael konnte dieser aber besser aus der Haarnadel herausbeschleunigen und so als 3. durch EauRouge. Stradner fuhr als 4. durch, gefolgt von D. Strehblow. Dieser cuttete die EauRouge jedoch und ging nicht wie seine vorausfahrenden, die auch cutteten, vom Gas, sondern hielt voll drauf und konnte sich somit P4 von Stradner holen. Die Rennleitung wird sich wohl damit noch auseinandersetzen.

Im weiteren Rennverlauf kämpfte sich Oli immer wieder ein bis 2 Plätze nach vorne, verlor sie aber auch wieder. Er pendelte immer zwischen P6 und P8. Michael konnte hingegen seit langer Zeit mal wieder der Spitze folgen. Die ersten 3 Runden war die Spitze gerade mal 1,5 sek. auseinander. In Runde 3 rutschte Michael dann leicht und es entstand eine Lücke von 1,5 sek. auf Sumpfleth. Breidling konnte sich unterdessen auch ein wenig von Sumpfleth absetzen und das Rennen entspannte sich ein wenig. Oli kämpfte immer noch mit seinen beiden Gegnern um P6. Ab Runde 5 konnte dann Sumpfleth an der Spitze langsam wieder zu Breidling aufschließen und zog auch Michael mit. Begünstigt von den beiden sich bekämpfenden Spitzenreitern, konnte Michael dann wieder direkt auf Sumpfleth aufschließen und es entbrannte ein 3 Kampf um den Rennsieg. Auch D. Strehblow war mit 2 sek. Rückstand auf Michael noch nicht aus dem Rennen um den Kampf ums Podium. In Runde 10 von 11 eskalierte dann der Zweikampf der führenden. Sumpfleth versuchte, Breidling am Ende ende der langen geraden auszubremsen. Aber Breidling ist nicht von gestern, erahnte das Manöver und machte innen total zu. Sumpfleth versuchte es nun außen. Beide waren extrem spät auf der Bremse und verpassten ihren Bremspunkt leicht. Dadurch konnte sich Michael neben Sumpfleth setzen und beide gingen nebeneinander durch die folgende Kurvenkombi.

 

Nur wenige Zehntel trennten die ersten 3 in der 10. von 11 Runden

 

Sumpfleth konnte sich jedoch durchsetzen, auch weil Michael nach gab und ihm P3 lieber war als ein Dreher und wertvoll verschenkte Punkte. So lies er Sumpfleth den vortritt in die Kurveneinfahrt, und beide kamen unbeschadet durch. Breidling konnte sich dadurch wenige zehntel absetzen und fuhr der letzten Runde entgegen. Hier verzichtete Sumpfleth auf eine gefährliche Aktion und gab sich für dieses Rennen geschlagen. Auch Michael wollte nur noch P3 ins Ziel bringen, waren doch die Reifen aller schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch Strehblow auf P4 machte nun Leichtsinnsfehler und musste ein wenig abreißen lassen.

Nach 35 Minuten kamen dann die ersten mit einem Abstand von 1,5sek. von P1-P4 ins Ziel. Oli war immer noch am kämpfen mit seinen Kollegen und konnte letztendlich P7 ins Ziel fahren.

Das Podium, P1 Lars Breidling, P2 Frank Sumfleth, P3 Michael Haidorf

 

Für Michael ein klarer Erfolg. Endlich mal wieder auf dem Podium zu sein. Dies gelang aber wohl nur, weil der deutlich schnellere Christoph auf seinen Einsatz verzichten musste. Auch Oli war mit P7 mehr als zufrieden.

In der Teammeisterschaft sind nun die Würfel bei noch 2 ausstehenden Läufen bereits gefallen. Lars Breidling und Michael Haidorf konnten diese frühzeitig für sich entscheiden und liegen mit 88 Punkten Vorsprung, bei noch 76 zu vergebenden, uneinholbar auf P1. Hierzu beglückwünschen wir beide Fahrer. In der Fahrerwertung wurden durch den Ausfall von Christoph die Karten nochmals neu gemischt. Christoph ist von P3 auf P5 zurück gefallen. Er hat jedoch nur 4 Punkte Rückstand auf R. Stradner, welche Christoph leicht einfahren können sollte. Auf den nun auf P3 stehenden Michael fehlen  für Christoph schon 16 Punkte, dies wird nicht ganz so einfach werden.

In 4 Wochen geht es im PMSC Profigrid weiter. Der Fahrertross begibt sich dann nach Monza. Hier wird simrace.tv wieder vor Ort sein und das vorletzte Rennen Live übertragen. Die Positionen 1-5 sind zwar bezogen aber noch lange nicht entschieden. Wir freuen uns auf ein hoffentlich packendes Rennen.