01.11.2009 das ist das Datum, wo endlich die Division 1 der DSTM den Saisonstart zelebrieren sollte. Nach dem erfolgreichen Abschneiden von Christoph in Division 2 wollten nun die restlichen DTMR Piloten dem nicht nachstehen. Gesetztes Ziel für Jörg und Michael war die Top5, Ulf und Oliver begnügten sich mit dem Ziel in die Top10 zu fahren.
Vor dem Start gab es noch kleinere technische Probleme der Rennleitung, die aber relativ rasch beseitigt wurden und so konnte man mit 10 minütiger Verspätung in das erste Qualy starten. Nun, es lief anfangs nicht so recht für unsere Fahrer. Oliver, der erst sehr spät auf der Strecke auftauchte, musste bereits in Runde 2 des Qualys seinen „Cylon“ hinter der Streckenbegrenzung abstellen. Ihm war ein Betonpoller vor das Auto gelaufen, welcher seinen Motor stilllegte. Somit das frühe Aus für ihn und er musste sich als letzter auf P24 im Grid einreihen. Auch Ulf kam mit den veränderten Streckenverhältnissen nicht sonderlich gut klar und musste Q1 auf P16 beenden. Aber auch Michael hatte zu kämpfen. So blockierte seine Bremse bei den ersten beiden Stints, was keine guten Zeiten zuließ. Doch im 3. Stint konnte er auf P7 fahren und qualifizierte sich zusammen mit Jörg, der vorerst auf P5 liegen sollte, für die nun folgende FANATEC Superpole. Hier wird nur eine schnelle Runde gefahren, ohne Gegnerverkehr. Es gilt also, die Leistung auf den Punkt zu bringen. Da Michael nicht so der Hotlapper ist, war er doch mit seiner recht ordentlichen Zeit zufrieden und konnte vorerst alle zuvor gestarteten hinter sich lassen. Somit war Startplatz 7 sicher. Aber es könnte auch noch weiter nach vorne gehen. Nur 2 Fahrzeuge nach Michael ging Teamkollege Jörg auf seine Hotlap. Er machte es noch besser als Michael und konnte mit 1/10 Vorsprung erst einmal die Pole belegen. Doch es sollten noch 4 Fahrer folgen. Erfreulicherweise spielten wohl bei einigen die Nerven eine große Rolle und so konnte sich Jörg letztendlich auf P2 im Grid stellen, nur 0,004 sek. hinter dem Polesetter Stefan Kanitz. Auch Michael bewies nerven und konnte sich dadurch auf P5 im Grid stellen. Die Weichen für ein erfolgreiches Rennen waren gestellt.
Jörg auf P2 beim Saisonstart der DSTM
Der Start verlief im vorderen Feld sehr entspannt. Leider patzte Jörg ein wenig und kam aus der ersten Kurve auf P4 raus. Somit waren die ersten 2 Plätze für ihn verschenkt. Direkt hinter ihm reihte sich Michael ein. Im mittleren Feld hingegen war es schon etwas ruppiger. Oli schaute sich alles von hinten an und wollte sich erstmal zurückhalten und die Lage sondieren. Doch Zurückhaltung ist auch nicht so Oli`s ding und er machte gleich ein paar Plätze gut. Doch dann kam Kurve 3. Einige übermotivierte Fahrer hatten wohl ihre Fahrzeugabmessungen vergessen und so gab es dort erheblichen Lackaustausch. Gleich 3 Mann drehten sich von der Strecke. Einer blieb dabei so ungeschickt quer auf der Strecke stehen, das gleich 3 Mann voll in die Eisen steigen mussten um größeren Schaden zu verhindern. Doch alle 3 fuhren leicht auf das querstehende Fahrzeug auf und erlitten mehr oder minder Schaden.
Ulf wir beim „in die Eisen steigen“ gleich von 2 Mann in die Zange genommen
Bereits nach 2 Runden hatte sich die T5 um etwa 2 Sekunden vom restlichen Feld abgesetzt. Jörg kämpfte verbissen mit seinem Fahrzeug. Sein Setup war nicht so optimal für die milden Streckenverhältnisse. So entschied sich Jörg, seinen Teamkollegen, der im Moment etwas fixer unterwegs war, passieren zu lassen. Dies überraschte Michael dennoch und es kam fast zu einer Kollision. Glücklicherweise machte Jörg aber weit auf und beide konnten ihre Platzierungen tauschen.
Jörg lässt Michael etwas unvorbereitet passieren.
Während Michael sich nun von P4 aus auf die Jagd nach der Spitze machte, hatte Jörg mit den Verfolgern zu kämpfen. Hier wurde gerempelt, gedrückt, ja teilweise schon fast gerammt. Das alles ließ Jörg zeitweise bis auf P9 zurückfallen. Auch Oli und Ulf hatten mit dem ruppigen Fahrstiel einiger Mitstreiter zu kämpfen. Beide waren in der ersten Rennhälfte dauerhaft in 2-Kämpfe verwickelt, was ihnen alles abverlangte.
Oli und Ulf in einem ihrer zahlreichen „Mehrkämpfe“
Ulf quetscht sich ende S/Z innen durch.
Unterdessen war die Zeit gekommen, wo sich die Strategie zeigen sollte. Man konnte hier mit einem oder 2 Stopps fahren. Die DTMR Piloten waren allesamt auf 1 Stopp unterwegs, aber was hatte die Spitze geplant. Fahren sie auch einen Stopp, so würde man hinterherhinken. Sind sie auf einer 2 Stopp Strategie, so wäre alles im geplanten Rahmen. In Runde 16 offenbarte dann der führende S. Kanitz seine 2 Stopp Strategie. Die DTMR Piloten waren etwas beruhigt. Eine Runde später kam dann der 2. platzierte A. Spengler zum ersten seiner 2 Stopps in die Box. Nun konnte Michael seine ersten Führungskilometer in der DSTM abspulen. Mit etwas Abstand blitzte kurz Jörgs Fahrzeug im Timing auf. Doch er war mitten in einem 4-Kampf unterwegs. Hier wurden die Platzierungen mehrmals in einer Runde getauscht. Jörgs Aufgabe bestand nun aber vor allem darin, die 2 Stopper so gut und fair wie möglich ein wenig aufzuhalten. Dies gelang Jörg auch 2 Runden lang, doch dann waren beide zuvor führenden bei Jörg durch. nun galt es für Michael an der Spitze so wenig wie möglich Fehler zu machen um die Herren Kanitz und Spengler nicht zu schnell zu nahe kommen zu lassen. In Runde 26 machte sich dann Michaels Crew bereit zum einzigen Reifenwechsel. Der Stop verlief gut und Michael kam auf P3 wieder zurück auf die Strecke. Auch Jörg machte in der selben Runde seinen Stopp und sollte dadurch wieder bis auf P8 zurück fallen. Auch Ulf und Oli stoppten in Runde 26. Ulf kam auf P16 auf die Strecke zurück und Oli sollte auf P12 die Strecke wieder befahren. Erstaunlich, bedenkt man doch, dass er immer in 2-Kämpfen gewesen ist und als letzter gestartet ist.
In Runde 34 sollten dann die beiden führenden ihren 2. und letzten Stopp machen. Wieder konnte Michael die Rennführung übernehmen. Doch S. Kanitz kam nur 4 sek. hinter Michael wieder auf die Strecke zurück. In Anbetracht der Reifensituation war für Michael ganz klar, er kann Kanitz nicht hinter sich halten. So war es dann auch 5 Runden später. Kanitz konnte sich ende S/Z neben Michael setzen, welcher ihn auch ohne jegliche Gegenwehr passieren ließ. Nun, was war mit A. Spengler. Im Zeitenmonitor war er noch 4 sek. hinter Michael. Auch hier war eigentlich klar, dass Michael auch ihn nicht halten kann. Und so ließ er ihn wenige Runden danach auf S/Z kampflos passieren.
Erfreut war Michael dann, als er 16 Runden vor Schluss den Namen seines Teamkollegen auf P4 lesen konnte. Hatte es Jörg doch geschafft, trotz der schweren 2-Kämpfe sich wieder auf P4 zu fahren. Aber was war mit den anderen beiden. Lange hatte man von Ulf und Oli nichts gehört und auch nichts gesehen im Rennen. Warum dies so war, wurde nach einer kurzen Funkanfrage schnell klar. Noch 2 Runden zu fahren und Oli sagt über den Funk nur „RUHE!!!“ Ok, alle wussten bescheid, es ging wohl bei ihm noch um etwas. Erst im Ziel sahen dann Jörg und Michael, das sich Oli noch auf den hervorragenden 7. Platz fahren konnte. Somit sollte er der highest Climber mit satten 17 plätzen Gewinn sein. Eine besondere Gratulation zu der sehr respektablen Leistung. Michael konnte sich unterdessen über P3 und Jörg über P4 freuen. Für Ulf reichte es leider nicht ganz in die Top10. Er fuhr auf dem undankbaren 11. Platz über die Linie. Aber auch diese Leistung ist zu respektieren. Hatte er doch gleich zu Beginn einen unverschuldeten Unfall und im weiteren Rennen wurde ihm auch Wüst mitgespielt. Somit ist P11 ein noch recht ordentliches Ergebnis.
Michael überquert auf P3 die Ziellinie
Alles in Allem ein mehr als erfreuliches Ergebnis beim Saisonauftakt der DSTM. DTMR braucht sich in einem Fahrerfeld mit großen Namen nicht verstecken. Mit P3, P4, P7, P11 und einem Sieg in Grid2 hat man deutlich gezeigt, das man bereit ist, ein Wörtchen mitzureden.
In der Gesamtwertung steht man auch sehr gut da. Michael nennt P3 sein eigen. Christoph konnte sich durch die etwas dubiose Bepunktung vom Grid2 auf gesamt P4 setzen, direkt dahinter auf P5 liegt Jörg. Somit sind 3 Fahrer unter den Top5. Was will man mehr? Oli belegt derzeit Gesamtrang 9 und Ulf muss sich erstmal mit P15 begnügen. Hier wird aber im Laufe der Saison sicherlich noch eine Verbesserung stattfinden.
Für das am Saisonende geplante DTMR-DSTM Fahrertreffen hat man auch erste Erfolge für die Kasse erzielt. So konnten im ersten Rennen bereits 23€ an Preisgeld eingefahren werden. Die ersten beiden Runden mit leckerem Gerstensaftkaltgetränk sollten somit schon finanziert sein.
Das nächste Rennen wird in 4 Wochen ausgetragen. Dann geht es nach Essington. Hier werden dann hoffentlich alle 5 Mann die Zeit finden um in Grid 1 antreten zu können.
Wir gratulieren allen angetreten Fahrern zu ihrer Leistung und hoffen beim 2. Lauf auf ein ähnlich gutes Ergebnis.