In einem fernen Land, angeblich soll dort ein kleines diebisches Bergvolk leben, erweckte diese Jahr nicht die Formel1 aufsehen, vielmehr war es das Getöse von 20 brummenden Formel 3 Fahrzeugen, die in der VROC um den Titel des Virtuellen Race of Champion griffen. 10 verschiedene Fahrzeuge sind auf 10 verschiedenen Strecken mit jeweils 2 Sprintrennen a`30 Minuten um die Strecken zu prügeln.
Nach dem ersten Lauf sah es recht gut für DTMR aus. Michael konnte die Meisterschaftsführung übernehmen, Ulf konnte sich auf P3 platzieren, Jörg und Oli waren im vorderen Mittelfeld zu finden. Leider konnten alle 4 nicht am 2. Saisonlauf teilnehmen. Hier wurde in der VR um die Meisterschaft der SWWS gekämpft. Dies war den DTMR Piloten dann doch deutlich wichtiger. Der Erfolg gab ihnen recht. In der SWWS gewann man so ziemlich alles was es zu gewinnen gab. Fahrermeister in der Formel LM, Gesamtfahrermeister, Teammeister und Vizeteammeister. Was will man mehr. Dennoch schmerzte der verpasste 2 Lauf der VROC ein wenig. Umso mehr war es wichtig, das man mit dem F3 auf dem A1 Ring ein gutes Ergebnis abliefern würde.
Im Qualy wurden dann die Weichen gestellt. Michael konnte sich auf P3 setzen. Für Ulf und Jörg war jeweils ein Platz im Mittelfeld reserviert. Oli hatte leider den Weg ins ferne Ausland nicht gefunden. Vielleicht hat aber auch das diebische Bergvolk zugeschlagen und ihn schlichtweg „entwendet“. Näheres ist zurzeit zu Oli`s verbleib nicht bekannt. Alle 3 DTMR Piloten waren auf völlig verschiedenen Setups unterwegs, jedoch war keiner wirklich zufrieden mit seinen Einstellungen. Man hatte von Untersteuern über Bremsplatten bis hin zum maßlosen Übersteuern alles was man an einem Formelwagen nicht haben sollte. Das Ziel für alle war, die 2 Rennen einfach hinter sich zu bringen.
Pünktlich um 20.45Uhr rollten die 20 Mann zum Start des ersten Laufs in die Startaufstellung. Die Motoren heulten auf, die Ampel schaltete auf Grün, mächtige Rauchschwaden waren zu sehen. Erst als sich der Nebel gelegt hatte war zu sehen, dass Michael direkt P2 holen konnte und schon fast im Heck von Klaus Seimetz saß.Auch Ulf und Jörg hatten einen passablen Start und konnten ihre Positionen halten. Der Polesetter zitterte seinen F3 mit den eiskalten Reifen durch den ersten Rechtsknick nach Start/Ziel. Michael war da eher unbekümmert und war nun wenige Zentimeter hinter Klaus. Auf der langen geraden konnte er dann den Windschatten nutzen und war noch vor der Remuskurve mit einer halben Fahrzeuglänge vor Klaus. Beide bremsten auf der letzten Rille und so gingen beide nebeneinander durch die Spitzkehre. Weiter ging die Jagd dann bei der Zufahrt auf die Gösser Kurve. Wieder konnte Michael mehr Speed aufnehmen. Klaus machte die Innenbahn zu, so blieb Michael nur der Angriff über außen. Wieder bremsten beide auf der letzten Rille. Rauchschwaden zogen auf und Michael hatte es tatsächlich geschafft. Durch die Außenbahn konnte er schneller wieder Geschwindigkeit aufnehmen und ordnete sich vor Klaus ein.
Michael (rechts) übernimmt die Führung in Rennen 1
Doch dieser steckte nun Michael fast im Heck. Dies sollte Klaus in der Power Horse Kurve zum Verhängnis werden. Im Windschatten musste er kurz bremsen und um Michael nicht abzuräumen entschloss er sich, ins Kies auszuweichen. Nun konnte Michael einem relativ ungefährdeten Sieg entgegen fahren. Für Jörg lief es im ersten Rennen nicht wirklich gut. Nach 7 Runden musste er sein Fahrzeug am Streckenrand abstellen. Irgendwer hatte wohl die Bremsschilder mit Beton ausgegossen und so verlor Jörg eines seiner dringend benötigten Rad/Reifen Kombinationen.
Jörg hat ein Rad ab
Ulf profitierte unterdessen von Fehlern seiner direkten Gegner und so konnte er sich mit einer fehlerlosen Fahrt kurz vor Ende des ersten Rennens auf P3 einordnen. Doch er bekam von hinten mächtig Druck und musste sehr viel riskieren. Leider ging er einmal über das Limit des Autos und so drehte er sich 2 Runden vor Schluss. Durch den Dreher verlor er gleich 3 Plätze und konnte nur noch P6 ins Ziel bringen. Michael fuhr unterdessen weiter einem ungefährdeten Sieg entgegen, den er nach 30 Minuten auch über die Linie bringen sollte.
In Rennen 2 wurde dann in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Jörg stand durch seinen Ausfall in der ersten Startreihe auf P2. Ulf war auf P15 zu finden und Michael rundete das Feld nach hinten hin mit Startplatz 20 ab, dies war der Lohn für den Laufsieg.
Der Start zum 2. Lauf
Wieder war übelster Rauch am Start zu sehen. Jörg konnte sich noch vor der Castrol Kurve die Führung holen. Auch Ulf hatte einen guten Start und konnte eine Position gutmachen. Michael kam auch wieder sehr gut in die Gänge und nutzte jede kleinste Lücke um sofort viele Positionen gewinnen zu können. Die Anfahrt zur Castrol meisterte er bravourös. Er konnte gleich 5 Positionen gewinnen. Auf der weiteren Anfahrt zur Remus konnte er 2 weitere Fahrzeuge kassieren. Die Remus nahm er dann ganz innen und konnte weitere Fahrer hinter sich lassen. So war er bereits nach 2 Kurven wieder auf P8 zu finden. Jörg kam in diesem Lauf besser in Tritt und konnte sich leicht vom Feld absetzen. Auch für Ulf lief es erstmal recht gut und er konnte Positionen Gewinnen. Michael war unterdessen weiter auf dem Vormarsch. Nach Runde 3 War er bereits auf P5 zu finden und hatte den Drang noch weiter nach vorne zu fahren. Doch dann machte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung. Sein Fahrzeug zickte, ihm spritzte Öl auf das Visier und er musste erstmal voll in die Eisen treten um einen üblen Abflug zu verhindern. Eine geschätzte Ewigkeit später kamen ihm dann die Streckenposten zu Hilfe, und halfen ihm sein Gefährt wieder auf die Strecke zu bringen. Michael fiel dadurch bis auf P17 zurück. Die ganze Aufholjagd war vergebens. Doch er lies sich nicht entmutigen. Das Fahrzeug war zwar leicht beschädigt, dennoch fuhr es sich noch recht passabel. So riskierte er ab dann sehr viel. Fuhr eine schnellste Rennrunde nach der anderen und sollte dafür auch belohnt werden. 5 Runden vor Ende war er wieder auf P6 zu finden. Doch sein Kontrahent fuhr eine ziemlich unkonventionelle Linie. Machte Türen zu wo keine waren, zog direkt vor dem Bremspunkt in Michaels Linie, vollzog mehrere Spurwechsel… Ein überholen war so nahezu unmöglich. Das machte ihm und seinem Fahrzeug wohl zu viel zu schaffen. Und so spritzte wieder Öl auf sein Visier und er musste wieder einen Notstop einlegen. Jedoch waren die Streckenposten nicht sofort zur Stelle und so musste Michael mit verschmiertem Visier im halben Blindflug die letzten 2 Runden hinter sich bringen. Zum Glück bekam er hier Rückendeckung von Ulf, der im Verlauf des Rennens immer wieder unverschuldet in Unfälle verwickelt wurde und deshalb nicht wirklich nach vorne fahren konnte. Hier agierte Ulf völlig uneigennützig und schirmte Michael, der keine Bremspunkt mehr sehen konnte, sehr gut nach hinten ab. Besser machte es da Jörg. Er konnte bis zur letzten Runde seine Führung behaupten. Jedoch drückte Ralf Konka mächtig und beide fuhren weit über dem Limit. In der letzten Runde sollte es dann Konka endlich gelingen sich an Jörg vorbei zu quetschen. Doch Jörg gab nicht auf. Immer wieder startete er Angriffe, die aber leider alle abgewehrt wurden.
Jörg (links) greift Ralf an
So musste sich Jörg mit P2 begnügen. Er war jedoch sichtlich zufrieden mit dem 2. Lauf. Michael bekam von Ulf noch P9 geschenkt, dieser wiederum fuhr dann auf P10 über die Linie.
Laufübergreifend kann man durchaus mit der Teamleistung zufrieden sein. Ein Laufsieg und ein 2. Platz. Dennoch sind alle 3 etwas enttäuscht vom Ergebnis. Für alle 3 wäre mehr zu holen gewesen. Leider spielte bei Michael die Technik etwas verrückt, Ulf wurde unverschuldet in Unfälle verwickelt und Jörg merkte man seinen Trainingsrückstand an. Dennoch gehen die Fahrer mit erhobenem Haupt in das nächste VROC Rennen. Dieses findet in 2 Wochen auf Brands Hatch statt. Hierzu hat Peugeot 30 ihrer mächtigen 207er Modelle bereitgestellt. Wir wollen hoffen, dass diese die Steigungen auf Brands Hatch bezwingen können.