Am 27.08.2010 durften die beiden DTMR Piloten Jörg und Michael endlich wieder in ein DTM Cockpit steigen, denn der erste Lauf der GVML DTM 2010 war angesagt.
Beide gingen recht zuversichtlich in das Eröffnungsrennen. So führte Michael die Hotlapliste an und Jörg war auch weit vorne zu finden. Am Renntag hielten beide Fahrer noch ein kurzes Training ab, wobei Jörg dann auch nahezu die Zeiten von seinem Teamkollegen fahren konnte. Die Weichen für ein erfolgreiches Rennen waren also gestellt.
Um 20Uhr startete das Feld in die maximal 4 abzulegenden Qualifikationen. In Q1 und Q2 konnte Michael überzeugen und fuhr die schnellsten Zeiten. Auch Jörg war immer unter den besten 4 zu finden und so konnten beide ungefährdet in Q3 einziehen. Hier sollten nur noch die schnellsten 4 Männer ins Q4 einziehen, wo es dann um die Pole gehen sollte. In Q3 änderte Michael nochmal eine Kleinigkeit am Setup, was ihm dann in Q3 nur P2 einbrachte. Jörg konnte sich mit P3 auch in das Q4 fahren. In Q4 galt es, alles in eine Runde zu packen um die Pole zu holen. Jörg war als 2. an der Reihe und setzte mit 1.33.263 eine respektable Marke, die Michael aber kurz darauf um 29/100 unterbieten konnte. Doch für die Poleposition sollte es nicht reichen. Diese sicherte sich A. König. Davon waren Jörg und Michael aber sichtlich unbeeindruckt, denn die Polezeit von König war für Michael auch im Rennen fahrbar.
Im Warmup unterstrich Michael mit einer respektablen Zeit seine Ansprüche auf den Sieg. Auch Jörg war gut dabei. So fuhr man guten Mutes kurz vor 21Uhr auf die angestammten Startplätze 2 (Michael) und 3 (Jörg). Wenn der recht komplizierte Start mit den DTM Boliden gelingen würde, so sollte einem erfolgreichen Rennen nichts mehr im Wege stehen.
Nicht ganz die erwünschte Startaufstellung. Ein Benz auf der Pole, das darf nicht passieren.
Um 21 Uhr ging es dann in die Einführungsrunde. Hier zeigte sich, das der Polesetter doch leicht nervös war, denn er drehte seinen „Stern“ bereits in der Einführungsrunde. Mit etwas Verspätung kamen dann doch alle mit unversehrten Fahrzeugen in der Startaufstellung an. Die Ampel schaltete zum ersten Mal diese Saison auf Grün. Nun konnte man sehen, wer mit dem DTM Auto starten konnte. Es gab die verschiedensten Varianten, über die wir an dieser Stelle besser Stillschweigen bewahren. Jedenfalls kamen alle mehr recht wie schlecht in die Gänge. Größere Zwischenfälle gab es nicht. Michale konnte P2 behaupten, nur Jörg lies ein wenig Federn und musste eine Position abgeben, die er sich aber noch in derselben Runde wieder zurück holen konnte.
In Kurve 1 gab es keinerlei Zwischenfälle
Jörg (rechts) holt sich vor der Mercedestribüne P3 zurück.
Nun ließ man es ein wenig gelöst angehen. Die Setups beider DTMR Piloten begannen erst ab Runde 3 richtig zu arbeiten und so konnte Polesetter König Michael bis auf 1,6 sek. davon fahren. Doch auch das beeindruckte Michael nicht, wusste er doch um die Stärken seines Setups auf die Distanz. Und so kam es dann auch. Ab Runde 3 machte Michael pro Runde 2-5 zehntel auf König gut. Jörg musste ein wenig zu Michael abreißen lassen, konnte aber P3 halten. In Runde 5 war Michael dann zum ersten Mal deutlich im Rückspiegel von König zu sehen. Dies bestätigte König auch gleich mit leichten Unsicherheiten und so war Michael zu Beginn von Runde 6 direkt am Heck seines Konkurrenten zu finden. Als Michael dann auch noch deutlich mehr Schwung aus der Nordkurve mitnehmen konnte, war es Zeit für König, ein wenig Angst zu bekommen. Dass er diese hatte, merkte man beim anbremsen, König änderte noch auf der Bremse seine Linie, was Michael in erste Bedrängnis brachte und ein Unfall nur knapp vermieden wurde. Nun war König aber für Michael angerichtet. Bereits vor der Parabolika war Michael im Windschatten und direkt am Heck. Um nicht zu früh aus dem Windschatten raus zu müssen lupfte Michael leicht das Gas um kurz darauf den Angriff einzuleiten. Kurz vor der Spitzkehre zuckte Michael dann nach rechts aus König`s Windschatten. Dieser wiederum versuchte verzweifelt Michael innen Komplet die Linie zu zu machen. Doch das hätte er sich früher überlegen müssen. Michael wusste um die Überlegenheit seiner Bremsen und so ließ er es drauf ankommen. Fast rechts auf der Wiese fahrend forderte er König zum Bremsduell. König schien leicht überrascht von Michaels Angriff, nahm das Duell aber an. So bremsten beide auf der letzten Rille und Michael konnte innen durchschlüpfen, war aber leider eine Millisekunde zu spät auf der Bremse und erwischte die Spitzkehre nicht mehr optimal. So konnte sich König bei der Ausfahrt wieder an Michael innen vorbei quetschen. Doch das Brot war noch nicht gegessen. Michael konterte erneut und forderte König zum Beschleunigungsduell heraus. Hier hatte Michael die deutlich besseren Karten, oder einfach mehr Mut. So konnte sich Michael dann in Runde 6 die Führung im Rennen erobern.
Wo hohe Kräfte sinnvoll walten, AUDI. Michael ist auf dem „Gas“ deutlich besser und holt sich die Führung.
Die nächsten Runden zeigten dann schnell, das König nicht wirklich folgen konnte und Michael setzte sich bis zum ersten Stopp in Runde 13 bereits um 6 Sekunden vom 2. platzierten ab. Jörg hatte unter dessen so seine kleinen Probleme. In Runde 9 hatte er einen wilden Dreher und fiel bis auf P9 zurück. Nun war für ihn wieder Kampf angesagt, was mit doch deutlich überhitzen Reifen nicht leicht gewesen ist. Nach den ersten planmäßigen Stopps war Jörg bereits wieder auf P5 zu finden. Michael hingegen führte souverän das Feld an, bis zu Runde 20 sollte ihm nichts im Wege stehen. Doch es war wohl zu einfach. In Runde 21 hatte Michal auf einmal mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen und musst die „vier Ringe“ mitten im Motodrom kurz abstellen um das Problem in den Griff zu bekommen. Nach einer Standzeit von etwa 15 Sekunden schien das Problem gelöst und es konnte weiter gehen. Doch Michael hatte nun einen Rückstand von etwa 6 Sekunden auf den nun wieder führenden A. König. Doch er war zuversichtlich, diesen Rückstand in den noch verbleibenden 18 Rennrunden wieder weg machen zu können. Gerade als er sich auf die Aufholjagd machte, löste sich König`s „Sternwagen“ in seine Elemente auf und er musste den Benz abstellen. Somit war der Weg für einen Sieg für Michael frei. Auch für Jörg lief es nun ein wenig besser. Leichte Unsicherheiten zeichneten sich zwar noch ab, dennoch fand er sich nach den 2. Pflichtstopps auf P4 wieder. Michael lies vorne nichts mehr anbrennen und kam mit einem Vorsprung von 16 sek. vor A. Leykamm ins Ziel.
Nach 39 Runden geht Michael als erster über die Ziellinie.
Jörg konnte sich nicht mehr verbessern und fuhr die Punkte für den 4. Platz ein. Das Ergebnis war für Jörg nicht ganz zufriedenstellend. Lediglich die Tatsache dass man die Teammeisterschaft nach dem ersten Rennen anführt, tröstete ihn ein wenig über seinen 4. Platz hinweg. Für Michael konnte es nicht besser laufen. Im ersten Rennen den ersten Sieg, was will man mehr?
Freudentaumel zieht ins Land. Donuts für den ersten Saisonsieg im ersten Saisonlauf.
In 2 Wochen geht es auf ins spanische Valencia. Jörg und Michael machten bereits gestern einen kurzen Wochenendtripp um die Strecke anzutesten. Bei den ersten Testfahrten zeigte sich, dass hier das Setup eine große Rolle spielen wird. Die Zeiten von unseren beiden Jungs sind recht gut, aber man weiß noch nicht so recht was sie wirklich wert sind und wie gut die Zeiten wirklich sind. Dies wird sich spätestens in 2 Wochen zeigen, wenn das Feld wieder an den Start geht.