Am gestrigen Sonntag, den 10.07.2011, stand der 9. Lauf zur Deutschen Simracing Tourenwagen Meisterschaft auf dem Plan von 4 DTMR Piloten. Angesagt war der Norisring. Hier sollten 80 Runden über Sieg und Niederlage entscheiden. Der Norisring schien durch seine Streckencharakteristik keine große Herausforderung zu sein, doch bereits im Training zeigte sich, das der Cylon hier nicht ganz so einfach zu bewegen war. Am besten gelang dies im Training L. Kober. Die Serie von 8 Poles in Folge für DTMR war zum ersten Mal in dieser Saison bedroht.
Doch im Qualy wollten die DTMR Piloten Jörg, Ulf, Oli und Michael alles geben. So machte man sich dann pünktlich um 19.25Uhr auf die Strecke um den Polesetter des 9. Laufs zu suchen. L. Kober wurde seiner Favoritenrolle in diesem Rennen schnell gerecht und so setzte er sich bereits im ersten Stint auf die vorläufige Pole. Dahinter fanden sich Jörg und Michael mit minimalem Abstand. Ulf konnte vorerst P6 belegen und Oli war auf P8 zu finden. Im 2. Stint gaben die Fahrer noch ein wenig mehr. Alle 3 an der Spitze konnten ihre Zeiten verbessen. So fuhr L. Kober neue persönliche Bestzeit, gleiches gelang auch Michael, der sich dadurch 0.050sek. hinter Kober setzen konnte. Auch bei Ulf und Oli gab es Positionsverbesserungen. Lediglich Jörg konnte nicht an seine Trainingszeiten anknüpfen und kämpfte mit sich, dem Cylon und dem Norisring. Während es an der Spitze in den weiteren Stints keine Zeitverbesserungen mehr gab, konnten Ulf und Oli nochmals nachlegen. Für Oli sollte es am Ende für P6 reichen. Ulf, der zeitweise auf P4 lag, wurde in der letzten Runde noch von A. Meuche abgefangen und musste sich mit P5 zufrieden geben. Für Jörg reichte es letztendlich „nur“ für P3 und Michael musste sich mit P2 begnügen. Teamintern beschloss man, das man Kober, der mit der Meisterschaft nichts mehr zu tun hat, fahren lässt und sich allein auf sein Rennen konzentrieren sollte.
Pünktlich um 20Uhr starte das Feld dann in die Einführungsrunde. Alle waren sehr angespannt, da der Norisring gerade in der ersten Runde als sehr gefährlich gilt. Die Augen der Fahrer starrten auf die Ampel. Als endlich das erlösende Grüne Licht gezeigt wurde, ging es mit rauchenden Reifen los. Michael kam sehr gut weg und konnte gleich ein paar Meter auf Kober gutmachen. Auch bei Jörg, Ulf und Oli verlief der Start sehr gut. Dann kam die erste Kurve. Kober machte innen die Türe für Michael zu, so dass er es außen versuchen musste. Dies gelang leider nicht. Aber wenigstens kamen Jörg, Michael und Kober unfallfrei durch die erste Kurve. Dies konnte Ulf leider nicht von sich behaupten. A. Meuche kreuzte weit vor dem Anbremspunkt die Linie von Ulf und ging auch sofort in die Eisen. Dies überraschte Ulf so sehr, dass er nicht mehr ausweichen konnte und A. Meuche ins Heck fuhr. Daraufhin drehten sich beide von der Strecke und fanden sich am Ende des Feldes wieder. Oli hatte da mehr Glück. Er kam ebenfalls unfallfrei durch und konnte bis auf P5 vorfahren und bereits 4 Runden später fand sich Oli auf P4 wieder.
Im weiteren Verlauf war das Rennen dann etwas ruhiger. Lediglich Ulf pflügte Runde für Runde durch das Feld, so war er nach 20 Runden bereits wieder auf P9 zu finden. Kober konnte sich unterdessen an der Spitze von Michael und Jörg absetzen. Völlig unklar war noch, welche Strategie Kober fahren würde. Jörg und Michael hatten im Training viel getestet und sich letztendlich für eine 1. Stopp Strategie entschieden. In Runde 25 suchte dann Kober die Box auf. Nun war klar, er war auf einer 2 Stopp Strategie unterwegs. Dies eröffnete natürlich Jörg und Michael wieder Chancen auf den Rennsieg. Leicht beflügelt gaben beide alles. Doch leider übertrieb Jörg es das ein oder andere Mal und er tuschierte die Leitplanken. Dies versetzte ihm einen Rückstand von knapp 4 Sekunden auf Michael. Bei annähernd gleichen Rundenzeiten war dies für Jörg ohne Fehler von Michael nicht mehr aufzuholen. Ulf machte weiterhin Position um Position gut und fuhr trotz des Missgeschicks am Start erneut einem guten Ergebnis entgegen. In Runde 39 fuhr nun Michael zum geplanten Stopp an die Box. Die Crew arbeitete gut und so konnte er nach 6,6 Sekunden die Box mit frischen Pneus verlassen. Oli, immer noch auf P4 liegend, ging zusammen mit Michael in die Box. Auch bei ihm verlief alles reibungslos. Doch durch die unterschiedlichen Strategien im Feld fiel er erst mal bis auf P9 zurück. Dies würde sich aber nach den 2. Stopps der Konkurrenten wieder bereinigen.
Ulf und Jörg suchten dann in Runde 40 die Pitcrew auf. Auch hier lief alles nach Plan. Für Jörg und Michael galt es nun wieder Zeit auf Kober gutzumachen, der ja seine Box nochmals aufsuchen musste. Bei einem Zeitverlust von 22 Sekunden für einen Stopp schien ein Rennsieg zu diesem Zeitpunkt immer noch greifbar, hatte man doch nur 10 sek. Rückstand. In Runde 52 musste dann Kober zu seinem 2. Stopp. Michael konnte erneut die Führung übernehmen, gefolgt von Jörg. Kober hatte zu diesem Zeitpunkt einen Rückstand von 13 Sekunden, welcher aber, bedingt durch die neuen Reifen, schnell schmelzen sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Oli und Ulf bereits wieder auf die Positionen 4 und 5 vorgefahren. Alles sah nach einem deutlichen Triumph von DTMR aus. Doch es sollte anders kommen. Michael lief nun auf den zu überrundenden P. Muller auf. Dieser wollte nicht so recht einsehen, dass es Zeit war Michael vorbei zu lassen. So blockte Muller rundenlang und Michael büste etliche Sekunden vom ach so wertvollen Vorsprung auf Kober ein. Dann endlich verstand Muller was zu tun sei und er ließ Michael passieren. Doch anstatt Michael freie Fahrt zu gewähren griff Muller unentwegt an und störte ihn so gewaltig. Unserer Meinung nach ein absolutes NoGo. Inzwischen war man schon in Runde 65 angekommen. Kober war an Jörg bereits dran. Jörg entschied sich, zur Verwunderung seines Teamchefs, Kober kampflos passieren zu lassen. Jörg wollte nichts riskieren und war mit einer möglichen P3 zufrieden. Ulf tauschte nach einem kleinen Fehler von Oli kurzerhand die Position mit ihm und war nun auf P4 anzutreffen, gefolgt von Oli auf P5. Doch an der Spitze bedrängte der bereits überrundete Muller immer noch Michael. Kober kam in großen Schritten näher. Es bahnte sich ein Kampf über die letzten 10 Runden um den Rennsieg an. Doch, gerade als Kober noch 1 sek. hinter Michael war, die Schrecksekunde. Michael hatte technische Probleme der ernsthaften Art. Sekundenlang stand sein Auto still. Nix ging mehr. Als er glücklicherweise die Technik wieder in Griff hatte, war Kober natürlich vorbei und Michael war nun nur noch auf P3 mit einem Rückstand von 5 Sek. auf Jörg zu finden. Das einzig positive hierbei, Michael schied nicht ganz aus, sondern konnte weiterfahren.
Nun war jedoch Jörg an der Reihe mit Muller. Muller ließ ihn passieren, um ihn dann anschließend wieder anzugreifen. Nach dem Jörg wusste, was Muller mit Michael gemacht hatte, wurde ein Plan geschmiedet. Jörg wollte sich an das Heck von Muller heften und egal was passieren sollte, ihn nicht überholen, auch aus Angst, Muller würde dann erneut angreifen und Jörg eventuell das Rennen zerstören. Jörg setzte diesen Plan dann konsequent um. Muller ignorierte, wie zuvor bei Michael, sämtliche blauen Flaggen. Das ganze Team dachte sich, der muss doch nun mal eine drivethrough bekommen, doch nichts passierte. Schließlich bekam es Muller dann doch mit der Angst zu tun. Er merkte das er sich nicht von Jörg absetzen konnte und so gab er ihm Lichtzeichen, das Jörg vorbei soll. Doch Jörg tat dies nicht. So kam es schließlich dazu, dass beide nahezu still standen, bis Jörg dann entschlossen Gas gab. Dies tat dann auch Muller, doch leider kam Michael um die Kurve und Muller war abermals im Weg. Erneut fiel P. Muller dadurch in Ungnade vom gesamten Team DTMR.
In Runde 77 dann eine Schreckensnachricht für das Team. Ulf musste seinen Cylon mit Motorschaden nur 3 Runden vor Schluss und auf P4 liegend abstellen. Das tat ihm im Angesicht von P3 der Fahrerwertung sehr weh. Jörg entschied unterdessen, dass er nicht wegen eines technischen Defekts vor Michael ins Ziel fahren wollte und lies ihn passieren. Oli konnte durch den Ausfall von Ulf P4 übernehmen, welche er auch ins Ziel bekommen sollte. Für Jörg wurde es auf Grund des FairPlay nur die 3. Position und Michael konnte die wohl verdiente P2 ins Ziel bringen. Ohne die technischen Probleme wäre wohl ein Sieg greifbar gewesen, aber auch so zeigte er sich zufrieden.
In der Fahrerwertung konnte nun Michael mit einem Punkt Vorsprung die Meisterschaftsführung vor Jörg übernehmen. Ulf verlor wichtige Punkte und ist nun auf P4 zu finden. Auch Oli war mit dem Rennen mehr als zufrieden und hält nun P8 der Fahrerwertung. In der Teamwertung führt das Team FANATEC DTMR I (Jörg und Michael) unangefochten und hat nach diesem Rennen (3 Rennen vor Saisonende) die Teammeisterschaft bereits sicher in der Hand. Als Belohnung winken hier 250€ Preisgeld. Auf P2 der Teamwertung ist das Team FANATEC DTMR II (Oli und Ulf) zu finden. Sie sind aber nur einen Punkt vor dem Verfolgerteam Speedmaniacs III.
Die DSTM Fahrer gehen nun erst mal in ihre wohl verdiente Sommerpause. Am 28. August werden dann im Brasilianischen Interlagos die Motoren erneut gestartet. DTMR I kann das ganze recht locker angehen. Die Teammeisterschaft ist bereits gewonnen und auch in der Fahrerwertung werden sich wohl nur noch Jörg und Michael um den Titel streiten. Bei DTMR II ist es da noch viel spannender. Oli möchte noch den ein oder anderen Platz nach oben klettern und auch Ulf will sicherlich auf P3 der Fahrerwertung zurück.
Wir wünschen allen Fahrern eine erholsame Sommerpause und werden ab dem 28. August erneut berichten, was in der Deutschen Simracing Tourenwagen Meisterschaft so alles passiert.